In diesem Jahr begleitete Franz als Lektor die Gruppe 104 der Hurtigruten Themenreise "Nordlicht und Sterne"
vom 21. bis 31. März. Meine vierte Fahrt in den hohen Norden fand diesmal zusammen mit Hans Zekl als zweiten Lektor und den beiden Reiseleiterinnen
Kari Tenambergen und Sabine Heumann
auf der MS Trollfjord statt.
Diese Seite enthält die Tages-Aufnahmen der Reise. Sämtliche Polarlichtbilder sind im astronomischen Bereich zusammengestellt. Die Alben öffnen sich beim Klick auf die Bilder, bei den Panoramaaufnahmen bitte nach rechts scrollen, um zum nächsten Bild umzuschalten.
Anreise und erster ganzer Tag auf dem Schiff
Nach den bisherigen drei Fahrten im Herbst hatte ich mir dieses Mal eine Tour im Frühling ausgesucht, um die schneebedeckten Berge des ausklingenden Winters zu erleben. Diese Erwartung wurde vollkommen erfüllt und auch der Abenteueraspekt kam auf der Reise nicht zu kurz.
Die erste "Hürde" war bereits die Anreise nach Bergen. Denn der geplante Flug nach Amsterdam war bei meiner Ankunft am Flughafen in Hannover gecancelled und die Schlange am KLM-Schalter dementsprechend lang. Von KLM wurde ich automatisch auf einen späten Flug umgebucht, sodass ich erst nach dem Ablegen des Schiffes in Bergen angekommen wäre. Der freundliche Mitarbeiter am Schalter fragte mich allerdings direkt, ob ich zum Schiff müsste und buchte sofort einen Ersatzflug über München und Oslo nach Bergen. Trotz knapper Umsteigezeit in Oslo, wo das Gepäck abgeholt und neu aufgegeben werden muss, hat dann alles reibungslos geklappt und ich kam rechtzeitig gegen 20:30 Uhr auf der MS Trollfjord an.
Meine Kabine befand sich dieses Mal sehr bequem auf Deck 7 mit kurzen Wegen zu den Aussichtsbereichen auf Deck 6 und 9. Im Gegensatz zur letzten Reise gab es dieses Mal keinen Coffee-Deal und somit keine Kaffeebecher als Mitbringsel mehr. Dafür war das Wasser beim Essen wieder kostenlos dabei. Hans hatte die Zeit seit seiner Ankunft bereits genutzt und die Termine für unsere Vorträge mit dem Schiff festgelegt. So konnte die Reise um 22:30 Uhr richtig losgehen.
Die Polarlichtvorhersage war für diesen Abend nicht schlecht, da es einen kleinen geomagnetischen Sturm gab. Gegen 1 Uhr sollten die Wolken für eine Stunde auflockern und tatsächlich konnte man ab 0:30 Uhr ein, für diese südliche Position ziemlich helles, Polarlicht beobachten. Es war deutlich heller als mein erstes "Bergen"-Polarlicht auf der Tour im Oktober 2012. Allerdings frischte der Wind kräftig auf und ließ nur ein paar Aufnahmen von Deck 6 unterhalb der Brücke zu. Ab etwa 1:30 Uhr wurden die Wolken dichter und der Himmel zog zu.
Unser erster Tag begann ruhig, das Wetter war durchwachsen mit einzelnen Schneeschauern. Ålesund hatte ich bereits bei schlechtem Wetter gesehen, und so bin ich dieses Mal an Bord geblieben. Bis Kristiansund erwarteten uns zwei offenere Seestrecken. Nach Einbruch der Dunkelheit hat das Wetter wieder die Beobachtung eines ruhigen Polarlichtbogens über dem Nordhorizont zugelassen. Durch die unruhige See war jedoch an gute Fotos nicht zu denken. Eine Aufnahme vor Kristiansund ist gelungen, danach zog sich der Himmel wieder zu. Visuell war etwas Bewegung und wechselnde Helligkeiten im Polarlicht zu beobachten. In den hellsten Bereichen leuchtete die Aurora bereits leicht grünlich. Ab Kristiansund wurde eine geschlossene Wolkendecke mit Regen vorhergesagt, sodass ich ab da beruhigt die Schlafqualität der Kabine testen konnte.
von Trondheim bis Svolvær
Von Kirkenes bis Tromsø
Das winterliche Wetter setzte sich auch am Wendepunkt der Reise in Kirkenes fort. Bei leicht frostigen Temperaturen und Schneefall vertrat ich mir die Beine bei einem kurzen Stadtrundgang. Hier hätte ich besser Spikes mitgenommen. Unter der dünnen Schneeschicht war überall blankes Eis. Mit einigen Beinahe-Stürzen habe ich mich und die Kamera aber wieder heil aufs Schiff gerettet. Schade, dass das schöne alte Feuerwehrauto nicht mehr neben der Feuerwache stand, vielleicht wird es gerade repariert?
Nach der Abfahrt aus Kirkenes wurde das Wetter besser und die Sonne brachte die schneebedeckte Küste zum Leuchten. Bis Vardø befanden wir uns im Windschatten des Festlandes und das Meer war ziemlig ruhig. Ab Vardø fuhren wir aber direkt in den Sturm und konnten den Hafen nicht anlaufen. Daher muss ich mir die Festung wohl für das nächste Mal aufheben.
Die für den Abend vorhergesagten Wolken entpuppten sich zum Glück nur als aufgelockerte Bewölkung. Das war die Chance auf Polarlichter nach den vielen bewölkten Tagen. Wir wurden nicht enttäuscht. Zwischen den plötzlichen Schneeschauern zeigten sich sehr helle und schnell bewegte Polarlichter. Ganz deutlich ließen sich mit dem bloßem Auge grüne und sogar rote Farben in der Aurora wahrnehmen, was sehr beeindruckend war. Fotografisch konnten sogar violette Bereiche abgebildet werden. Durch den Sturm war jedoch die Fotografie sehr abenteuerlich. Teilweise wurde die Gischt vom Bug über das Schiff bis auf das obere Deck geweht und salzte die Kameras ordentlich ein. Die besten Fotos konnten während der Einfahrt in den Hafen von Mehamn aufgenommen werden. Hier fuhr das Schiff mit den Wellen und die Schiffsbewegungen wurden deutlich reduziert.
Die Fahrt nach Tromsø fand bei sehr abwechslungsreichem Wetter statt. Zwischen Sonnenschein und Schneeschauern konnten wieder sehr schöne Fotos gemacht werden. Am Abend gab es für 15 Minuten Polarlicht, dann ging es mit Schneefall in die Nacht.
Ein abenteuerliches Ende der Reise
Am vorletzten Tag auf See fand unsere Reise ein ziemlich abruptes Ende - im wahrsten Sinne des Wortes. Vorm Anlegen in Risøyhamn muss das Schiff wenden. Vermutlich wegen eines technischen Defekts hat das leider nicht hundertprozentig geklappt und die großes Loch im Schiffsbug und den ganzen Tag Zeit, um das kleine und sehr hübsche Örtchen Risøyhamn zu erkunden.
Am Abend konnten im Hafen von Risøyhamn zwischen den Wolken nochmals ein paar Polarlichter beobachtet werden. Leider waren die Wolken nicht ganz so einsichtig mit uns und es zog immer wieder zu.
Der nächste Tag wurde zum Land- und Lufttag. Während einer langen Busfahrt in Richtung Harstadt konnten wir bei gutem Wetter die herrliche Landschaft genießen. Nach der Ankuft in Trondheim wurden wir im Clarion Hotel in der Nähe des Hurtigrutenkais einquartiert. Etwas Durcheinander gab es am Flughafen, da die Passagiere teilweise von ihrem Gepäck getrennt wurden, und nicht alles zusammen in einer Maschine transportiert wurde. Es ist auf jeden Fall für die nächste Reise ratsam, auch das Handgepäck mit einem Namen zu versehen.
Ein paar kurze Video- und Tonmitschnitte der Reise: Das erste Video zeigt die Begegnung mit der MS Richard With im trüben Wetter. Die anderen beiden Videos zeigen ein paar schöne Schiffsbewegungen mit Gischtspritzer in der Barentssee. Einmal vom umlaufenden Deck 6 und einmal von Deck 9. Die Frontlinse musste in beiden Fällen vom Salzwasser befreit werden...
Beim Anklicken der Vorschaubilder öffnet sich ein neues Fenster mit dem Video. Sollte das nicht funktionieren, können sie auch als .mp4 oder .webm heruntergeladen werden.
MS Richard With - Download als mp4, webm (35 MB)
Welle, Deck 6 - Download als mp4, webm (18 MB)
Welle, Deck 9 - Download als mp4, webm (40 MB)