Datum: | 30.4+01.05.2019 |
Instrument: | Pentax SDP 105 f = 670 mm |
Kamera: | Canon EOS 700Dac |
Belichtungszeit: | 13 x 600 s |
Aufnahmeort: | Chamäleon Observatory Onjala Lodge, Namibia |
Bearbeitung: | DeepSkyStacker, Photoshop CS5 |
Eingebettet in die dichte, dunkle Molekülwolke Orion B liegt ein Komplex aus mehreren Reflexionsnebeln. Während bei Emissionsnebeln die Gaswolken von energiereicher Strahlung der eingebetteten Sterne zum Leuchten angeregt werden, reflektieren die Gasmassen bei Reflexionsnebeln nur das Licht heller Sterne. Messier 78 ist einer der hellsten Reflexionsnebel am Himmel und kann bereits mit kleineren Teleskopen unter dunklem Himmel beobachtet werden. Die Entfernung zum Sonnensystem beträgt etwa 1500 bis 1600 Lichtjahre.
M 78 wird an seinem nördlichen Rand von einer markanten bogenförmigen Dunkelwolke begrenzt, die ihn von dem anschließenden Nebelgebiet NGC 2067 scheinbar trennt. In Wirklichkeit liegt diese Dunkelwolke jedoch vor dem Reflexionsnebelkomplex. Der Reflexionsnebel wird hauptsächlich von den beiden hellen Sternen HD 38563 A und HD 38563 B beleuchtet. Der Nebel beherbergt aber noch viele weitere Sterne, unter anderem eine Ansammlung von 45 massearmen, so genannten T-Tauri-Sternen. Diese Sterne sind mit einem Alter von maximal 10 Millionen Jahren sehr jung und verbergen sich hinter den Staubwolken.
Etwa 1/4 Grad nordöstlich von M 78 befindet sich NGC 2071. Es ist eine Region mit aktiver Sternentstehung von der aus dichte Staubwolken nach Nordwesten ragen.
Im Verlauf der Dunkelwolke LDN 1627 in südlicher Richtung, zeigt unser Bild die beiden Herbig-Haro Objekte HH 19 und HH 24. Herbig-Haro Objekte sind im sehr junge Sterne, die Materiewolken abstoßen welche dann mit umliegenden Staubwolken interagieren. Ihre Farbe ist rötlich, bedingt durch eine starke Emission im Schwefellicht (SII). HH 19 ist ein einzelner Stern, wogegen HH 24 aus einer kleinen Gruppe junger Sterne besteht.
Südlich von HH 24 liegt ein kleines, orange leuchtendes Nebelchen. Es hat die Katalognummer Be 106 und enthält einen jungen T-Tauri Stern.
Messier 78 wurde im März 1780 vom französischen Astronomen und Geographen Pierre Méchain entdeckt und Ende 1780 auch von Charles Messier beschrieben.