Datum: | 14.04.2020 |
Instrument: | TS Photoline D = 130 mm, f = 910 mm |
Kamera: | Alccd8L |
Belichtungszeit: | 15 x 300 s |
Aufnahmeort: | Balkonsternwarte Besigheim |
Bearbeitung: | Nebulosity, Regim, Photoshop CS5 |
Mit einem Alter von etwa 4 Milliarden Jahren ist M 67 einer
der ältesten offenen Sternhaufen in der Galaxis. Nur wenige Sternhaufen sind älter, z.B. NGC 188. Durch die relativ geringe Entfernung von 2700 Lichtjahren zählt M 67 zu einem der Standardobjekte für das Studium der Sternentwicklung und er ist einer der am gründlichsten untersuchten Sternhaufen in unserer Milchstraße. Schätzungen seiner physikalischen Parameter wie Alter, Masse und Anzahl der Sterne eines bestimmten Typs variieren in vielen Untersuchungen jedoch erheblich. Viele wissenschaftliche Untersuchungen konzentrieren sich auf die Entwicklung der Sterne, da alle Mitglieder von M 67 fast zeitgleich entstanden sind und eine identische Entfernung zum Sonnensystem haben.
M 67 beinhaltet mehr als 100 sonnenähnliche Sterne, zahlreiche Rote Riesen sowie etwa 150 Weiße Zwerge. Der Haufen enthält keine Hauptreihensterne, die blauer als der Spektraltyp F sind - mit Ausnahme von ca. 30 "Blue Stragglers", deren Ursprung bislang ungeklärt ist. Blue Straggler sind Sterne die blauer (heißer) und leuchtkräftiger sind als Sterne gleichen Alters. Die Gesamtmasse des Haufens wird auf 1100 bis 1400 Sonnenmassen geschätzt. Die Anfangsmasse dürfte um den Faktor 10 höher gewesen sein.
Eine gemeinsame Studie von Barnes et al. vom März 2016 untersuchte die Rotationsperioden von 20 sonnenähnlichen Sternen in M 67 anhand von Helligkeitsschwankungen, ausgelöst durch Sonnenflecken. Die Lichtkurven dieser 4 Milliarden alten Sterne zeigen Rotationsperioden von knapp 26 Tagen was mit der Rotation unserer Sonne sehr ähnlich ist. Die Messungen wurden mit dem Kepler Weltraumteleskop durchgeführt.
Untersuchungen der ESO in Chile, ebenfalls aus dem Jahr 2016, haben unerwartet zur Entdeckung einiger Exoplaneten vom Typ "heißer Jupiter" von Sternen in M 67 geführt. Die Pressemitteilung der ESO finden Sie hier.
Mit einem scheinbaren Durchmesser von knapp 30 Bogenminuten beträgt der absolute Durchmesser 20 Lichtjahre, auf den sich rund 500 Sterne verteilen. Entdeckt wurde M67 im Jahr 1779 vom deutschen Astronomen Johann Gottfried Köhler.
Die beschriftete Aufnahme zeigt den Größenvergleich mit dem Mond sowie einige schwache Hintergrundgalaxien.