Datum: | 28./29.03.2014 |
Instrument: | Planewave CDK17 mit Televue 0.8-Reducer D = 430 mm, f = 2350 mm |
Kamera: | Canon EOS 40Da |
Belichtungszeit: | 40 x 10 s |
Aufnahmeort: | Rooisand Observatory, Namibia |
Bearbeitung: | Nebulosity, Photoshop CS5 |
Der Orionnebel, M 42, ist von Europa aus das hellste Sternentstehungsgebiet und kann unter einem dunklen Himmel bereits mit bloßem Auge im Schwertgehänge des Orion gesehen werden. Die Entfernung zum Nebel beträgt rund 1350 und der Durchmesser 25 Lichtjahre. Der hier abgebildete hellere Zentralteil zeigt etwa die innersten 4 Lichtjahre des Nebels. M 42 ist eine aktive Geburtsstätte von Sternen. Es sind ca. 700 Objekte bekannt, die über alle Entwicklungsstadien der Sternentstehung verteilt sind.
Der Nebel wird von einer 4er Gruppe junger und heißer Sterne im Zentrum zum Leuchten angeregt. Durch ihre geometrische Anordnung sind diese Sterne auch unter dem Namen "Trapez" bekannt.
In der Aufnahme lassen sich neben den leuchtenden Gas- und absorbierenden Staubmassen eine Vielzahl an weiteren, kleineren Objekten erkennen.
Bei einigen der sternartigen Objekte im Nebel handelt es sich um Gas- und Staubscheiben in denen im Augenblick Sterne entstehen. Diese Scheiben werden auch als Protoplanetare Scheiben (protoplanetary disks - Proplyds) bezeichnet, da sie die Urwolken für eine aktuelle oder spätere Planetenbildung sind. Die Proplyds werden durch das Licht der umgebenden Sterne angestrahlt, bzw. zeichnen sich als dunkle Staubscheiben vor dem hellen Nebelhintergrund ab.
Mit Hilfe der enormen Auflösung des Hubble Teleskops konnten diese Scheiben zum ersten Mal in einem Sternentstehungsgebiet aufgelöst werden und zeigen eine beeindruckende Formenvielfalt, je nach den äußeren Strahlungsbedingungen. In der beschrifteten Version sind die Hubble Aufnahmen aller erkennbaren Proplyds im gleichen Maßstab abgebildet. Die einzige Ausnahme ist die oberste Aufnahme, welche aufgrund ihrer Größe um 50% verkleinert wurde.
Im Zuge der Sternentstehung bilden junge, gerade aus einer Staubscheibe "geborene" Sterne, jetartige Materieauswürfe entlang ihrer Rotationsachse aus. Diese Jets treffen auf das umgebende Nebelmaterial und erzeugen leuchtende Schockfronten, die als Herbig-Haro Objekte bekannt sind. Die in der Aufnahme erkennbaren Objekte sind mit ihrer Herbig-Haro Nummer (HH xxx) gekennzeichnet.
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