Datum: | 01-03.05.2019 |
Instrument: | Pentax SDP 105, f = 670 mm |
Kamera: | Canon EOS 700Dac |
Belichtungszeit: | 31 x 600 s |
Aufnahmeort: | Chamäleon Observatory Onjala Lodge, Namibia |
Bearbeitung: | DeepSkyStacker, Photoshop CS5 |
IC 2177 ist das Zentrum einer großen H-II Sternentstehungsregion, die mit blauen Reflexionsnebeln vermischt ist. Der hellste, annähernd kreisförmige, Teil des Nebels wird vom jungen B0 Stern HD 53367 zum Leuchten angeregt. HD 53367 ist 20 mal so massereich wie unsere Sonne und besitzt einem Begleiter mit 5 Sonnenmassen, der den Hauptstern auf einer stark elliptischen Umlaufbahn umkreist.
Aufgrund seiner groben Formgebung wird IC 2177 auch Möwennebel genannt. In der Bildorientierung unserer Weitwinkelansicht fliegt die Möwe in Richtung zum unteren Bildrand, wobei die annähernd runde Nebelstruktur unterhalb der Flügel dem Kopf der Möwe entspricht. Der gesamte Möwennebel ist Teil der Majoris OB1 Assoziation und steht in einer Entfernung von ca. 3750 Lichtjahren zum Sonnensystem. IC 2177 liegt entlang der Grenze zwischen den Sternbildern Monoceros (Einhorn) und Canis Major (Großer Hund).
Die beschriftete Version enthält einige weitere Objekte im Bild.
NGC 2343 ist ein offener Sternhaufen im Sternbild Einhorn. Er hat einen scheinbaren Durchmesser von 6 Bogenminuten. Die Entfernung zum Sonnensystem wird auf 3400 Lichtjahre geschätzt.
NGC 2335 ist ebenfalls ein offener Sternhaufen im Sternbild Einhorn, der in einer Entfernung von ca. 4500 Lichtjahren zum Sonnensystem steht. Beide Sternhaufen wurden am 10. Januar 1785 von Friedrich Wilhelm Herschel entdeckt.
Nahe des rechten Bildrandes sind zwei kleine, schwache Objekte zu erkennen. Bei PK 223-2.1 handelt es sich um einen planetarischen Nebel mit einem Durchmesser von rund 80 Bogensekunden. vdB 91 (GN 07.01.0) ist ein lichtschwacher Reflexionsnebel von ungefähr 60 Bogensekunden Durchmesser.
Im "Körper der Möve" sind zwei weitere Objekte zu entdecken. Collinder 445 ist ein kleiner offener Sternhaufen mit einem scheinbaren Durchmesser von 5 Bogenminuten. Er beinhaltet ungefähr 30 Sterne der 12. Größenklasse und schwächer. Collinder 446 ist mit einem Durchmesser von 4 Bogenminuten kleiner als Collinder 465. Er beinhaltet etwa 25 Sterne bei einer scheinbaren Helligkeit des Haufens der 11. Größenklasse. Per Collinder war ein schwedischer Astronom am Observatorium von Lund, der über die Struktur von offenen Sternhaufen und deren räumliche Verteilung in der Milchstraße forschte. Er stellte 1931 einen Katalog von 471 offenen Sternhaufen zusammen.