Namibia 2015

Beim diesjährigen Namibiaaufenthalt standen weniger die Sterne als viel mehr die Tiere auf dem Programm. Zusammen mit meinem Schwager Felix machte ich mich am 29. Juli zu einer "2er-Herrenrundfahrt im 4x4-Gefährt" nach Namibia auf.
Unsere Reise führte uns von Onjala nach Windhoek und anschließend in den Norden nach Etosha. Weiter ging es danach an die Küste nach Swakopmund und nach Süden bis ins Sossousvlei. Nach ein paar Tagen auf Rooisand kehrten wir nach Onjala zurück und flogen am 15. August wieder nach Deutschland. Ein Klick auf die Karte rechts zeigt unsere Route und die besuchten Unterkünfte.
Die Reise wurde von Denise von Acacia Namibia zu unserer vollsten Zufriedenheit geplant, vorbereitet und die Unterkünfte entlang der Route für uns gebucht. Dafür nochmal ein herzliches Dankeschön an Dich, Denise!

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Gleich nach der Landung am frühen Morgen des 30. Juli erwartete uns das winterliche Namibia mit kalten -3°C und einem dazu passenden eisigen Wind auf dem Rollfeld. Trotz Jacke war das eine ziemlich kalte Angelegenheit und bis zum Flughafengebäude haben schon die Zähne geklappert. Die Zeit bis zum Sonnenaufgang verbrachten wir am freundlichen Avis-Stand mit der Übernahme des Mietwagens. Zum Glück gab es hier schon den ersten warmen Kaffee.
Während der kurzen Fahrt nach Onjala wurde es schnell wärmer und wir konnten nach dem Frühstück bei sehr angenehmen Temperaturen in der Sonne sitzen. Da in unserem Zimmer noch letzte Renovierungsarbeiten nötig waren (wir haben einen der ganz neu gestalteten Bungalows bewohnt), erkundeten wir ersteinmal die nähere Umgebung zu Fuß. Dabei haben wir die starke Sonnenstrahlung doch unterschätzt und nach dem frostigen Tagesbeginn holten wir uns gleich einen Sonnenbrand - man hätte es wissen müssen.

Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück nach Windhoek. Nach dem Einkauf von allerlei Dingen zum Überleben, konnten wir das Auto im Tamboti Guesthouse bereits mittags sicher unterstellen, und die Stadt zu Fuß erkunden.
Nach einem langen Aufenthalt im Craft-Center ging es zum Meteoritenbrunnen, Christuskirche, Tintenpalast und kurz in die Alte Feste. Das von einer nordkoreanischen Firma in ex-sozialistischem Baustil erbaute Unabhängigkeitsmuseum haben wir zumindest von außen angeschaut - nun ja, schön ist irgendwie anders. Warum in diesem Stil gebaut wurde, bleibt wohl nicht nur dem Besucher ein Geheimnis. Für das nächste Mal plane ich aber auch einen Besuch im Museum.
Der Tag wurde mit einem leckeren Essen in Joe's Bierhaus beendet.

Am nächsten Tag ging es über Okahandja und Otjiwarongo nach Norden in den Etosha-Nationalpark. Gleich nach der Einfahrt durch das Andersson Gate konnten wir schon die ersten Springböcke und Oryx-Antilopen aus der Nähe bewundern.
Übernachtet haben wir in einem sehr schönen Bush Chalet in Okaukuejo, wo wir noch viele schöne Stunden am Camp-eigenen beleuchteten Wasserloch saßen und Elefanten, Nashörner und Giraffen beobachten konnten.
Der 2. August stand ganz im Zeichen großer Tiere im Etosha-Park. Nach einem kurzen Frühstück zogen wir auf Pirschfahrt nach Osten los. Da wir spätestens zum Sonnenuntergang wieder in Okaukuejo sein mussten, fuhren wir bis zu den Wasserlöchern bei Halali und dem Etosha-Outlook, von wo aus man ein paar hundert Meter in die Etoshapfanne hineinfahren kann.
An jedem Wasserloch und auch dazwischen konnten wir viele Tiere beobachten. Am Ende dieses faszinierenden Tages ließen wir das Abendessen aus und beobachteten die Elefantenfamilie am Wasserloch in Okaukuejo bis weit in die Nacht hinein.

Am zweiten Etosha-Tag mussten wir den Park bis 15 Uhr wieder verlassen. Die Zeit reichte gut, um den Weg bis zum Galton Gate im Westen zurückzulegen und fast alle Wasserlöcher am Wegesrand zu besuchen. Auch heute konnten wir wieder sehr viele Tiere beobachten.
Wenige Kilometer nach dem Parkausgang lag bereits unsere schöne und neu eröffnete Unterkunft auf der Hobatere Lodge und so konnten wir den späten Nachmittag bei Kaffee und Kuchen in einer sehr angenehmen Atmosphäre ausklingen lassen.

Am nächsten Tag wurde ausgeschlafen, und nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir uns auf den Weg nach Süden gemacht. Das Ziel war die Gegend um Twyfelfontein, die über die landschaftlich schöne Grootbergpass-Route erreichbar ist.
Leider nahm die Strecke mehr Zeit in Anspruch als geplant, sodass die letzte Führung zu den jahrtausenden alten Felsgravuren von Twyfelfontein schon vor unserer Ankunft begonnen hatte. Daher besuchten wir an diesem Tag nur den verbrannten Berg und die Orgelpfeifen und kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir das Aabadi Mountain Camp, wo wir die Nacht in einem interessanten Zelt mit Außenbad verbrachten.
Leider hatten wir es versäumt, die Anzahl der Decken in den Betten zu zählen, sodass die Nacht zwar für Felix angenehm warm, für mich selbst aber ganz schön frisch war - eine Decke ist eben doch etwas wenig für zwei Personen... Ab da ging in jeder Unterkunft der erste Blick aufs Bett, um das Vorhandensein aller zum Schlafen benötigten Teile zu überprüfen :-).

Die Welterbe-Felsgravuren ließen wir uns natürlich trotzdem nicht entgehen, und so fanden wir uns am nächsten Tag zur allerersten Führung in Twyfelfontein ein. Das war die beste Idee des Tages, da wir die einzigen Gäste waren und so eine persönliche Einzelführung bekamen.
Danach fuhren wir weiter Richtung Küste. In Uis stärkten wir uns im "Cactus and Coffee Teagarden", einem kleinen, netten Café, wo man inmitten von vielen Kakteen leckere Sandwiches und Kuchen essen kann. Am späten Nachmittag erreichten wir das Hotel "Prinzessin Rupprecht" in Swakopmund, wo wir die folgenden drei Nächte übernachteten.

Der nächste Morgen begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein, perfekt für unseren Ausflug mit "Living Desert Adventures" in die Dünen um Swakopmund. Dabei wurde uns in fantastischen Stunden das Leben von Geckos, Spinnen, Schlangen, Chamäleons, und vielen weiteren Wüstenbewohnern in den, nur auf den ersten Blick leblosen, riesigen Sanddünen nahegebracht. Ein faszinierendes Erlebnis, das man jedem Besucher empfehlen kann.
Am Nachmittag besorgten wir uns die Erlaubnis für den Welwitschia-Drive am nächsten Tag und genossen ein leckeres Abendessen in Kücki's Pub.
Der für die Küste typische Nebel zog am frühen Abend vom Meer herein und nach dem Essen fühlte man sich bei 12°C und unangenehm feuchter Luft schon fast nach Hannover zurückversetzt.

Der Nebel mit 12°C Lufttemperatur sollte auch die restliche Zeit über Swakopmund liegen bleiben. Das war ein zusätzlicher guter Grund am nächsten Tag das Moon-Valley und den Welwitschia-Drive zu besuchen.
Nach ein paar Kilometern in Richtung Landesinnere, löste sich der Nebel auf und die Sonne wärmte die Luft wieder auf angenehme Temperaturen. Nach dem Besuch der einzigartigen kargen Mondlandschaft und der etwa 1500 Jahre alten Welwitschia-Pflanze kehrten wir in der Oase Goanikontes zu einem Kaffee ein.
Danach fuhren wir hinter den großen Dünen in Richtung Walvis Bay. An Düne 7 nutzten wir das nebelfreie Wetter, um die große Sanddüne zu besteigen - ein anstrengendes Unterfangen. In Walvis Bay konnten wir bei gelegentlichem Sonnenschein noch Hunderte Flamingos fotografieren, bevor wir in den dichten Nebel von Swakopmund zurückkehrten.

Am 8. August nahmen wir Abschied von der Küste und fuhren weiter Richtung Süden. Nach Walvis Bay entkamen wir dem Nebel und innerhalb von nur 4 Kilometern stieg die Temperatur von 11°C auf 30°C an. Es tat gut, die feuchte, klamme Luft zu verlassen und wieder zu trocknen.
Durch die Namibwüste ging es über den Kiuseb- und Gaubpass nach Solitaire. Dort musste Felix den berühmten Apfelkuchen probieren, und natürlich haben wir auch Fotos vor den alten Autowracks geschossen. Nach der kurzen Stärkung ging es weiter über Sesriem bis zur Little Sossus Lodge. Dort wohnten wir im sehr schönen letzten Bungalow mit der ganzen Weite der angrenzenden Ebene und den dahinterliegenden Bergen direkt vor der Tür.

Der nächste Tag begann vor Sonnenaufgang. Mit einem Frühstückspaket unterm Arm machten wir uns auf den Weg nach Sesriem, um pünktlich mit Sonnenaufgang ins Sossusvlei fahren zu können.
Die ganze Strecke bis zum Endpunkt konnten wir dem faszinierenden Licht-/ Schattenspiel an den riesigen Sanddünen zuschauen. Dank Allrad (und Reifenluftdruckmesser zum Luft ablassen) sind wir auch die letzten 5 Kilometer durch den tiefen Sand selbst gefahren - ziemlich cool.
Zu Fuß ging es dann weiter ins Dead Vlei, einer Salztonpfanne, die auch bei starken Regenfällen nicht mehr von Wasser überflutet wird und sehr fotogene tote Bäume enthält.
Direkt hinter dem Dead Vlei steht eine der höchsten Dünen in der Region - die über 300 Meter hohe Big Daddy Düne. Da gab es keine Diskussion, da mussten wir hinauf! Nach dem anstrengenden Aufstieg in lockerem Sand (drei Schritte vorwärts und dabei zwei Schritte im Sand zurückrutschen), bot sich an der Spitze ein wunderschöner Ausblick über die umgebende Dünenlandschaft - nichts als Sand bis zum Horizont. Wahnsinn!
Der Abstieg ging rasend schnell, und am Nachmittag fuhren wir ganz entspannt wieder zurück nach Sesriem und zur Little Sossus Lodge. Ein anstrengender und beeindruckender Tag lag hinter uns.

Die nächsten vier Tage verbrachten wir im Sternwartenhaus der Rooisand Desert Ranch und genossen den wunderschönen Ausblick, die Ruhe und nachts die Sterne in der Sternwarte. Neben den Skorpion am Himmel, beobachteten wir mit der UV-Lampe auch eine ganze Menge kleiner Skorpione an den Wegrändern. Das Highlight war ein großer schwarzer Skorpion auf dem Parkplatz. Leider war er ziemlich aktiv und hat für ein Foto nicht lange genug still gehalten.
Am 14. August war unsere Rundreise bereits zu Ende und wir mussten zurück an den Flughafen nach Windhoek, um unser Auto abzugeben. Nach einer letzten Nacht auf Onjala flogen wir am 15. August wieder zurück nach Frankfurt, und ein wunderschöner und erlebnisreicher Urlaub ging zu Ende.

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